Selten tritt uns ein Buch mit solcher Schwere und solchem Schweigen entgegen. Ein Buch des Lebens von Peter Kingsley will nicht einfach gelesen werden – es wirkt. Es setzt eine Verwandlung in Gang, eine Rückkehr zur Quelle, ein Innehalten, ein Umstürzen dessen, was wir zu wissen glaubten. Es lädt nicht zum Denken ein, sondern zum Vergessen des Denkens, zum Eintauchen in das, was allem Sprechen vorausgeht.
Michael Göllmer hebt in seiner Rezension genau diese radikale Dimension hervor. Kingsley wagt den Blick hinter die Oberfläche der Dinge – dorthin, wo das Leben wirklich genährt und gelenkt wird. Es ist ein Blick, inspiriert von Empedokles, der Kingsley während seines Studiums in Cambridge begegnete und ihn nie mehr losließ.
Er erzählt von seinen Reisen in die Türkei, von Begegnungen mit Sufis, Schamanen und indigenen Heilern. Von Orten und Zeiten, die sich ihm aufdrängen und denen er sich nicht entziehen will. Und schließlich stellt er die Frage nach der Bestimmung des Menschen – eine Frage, die er mit bestechender Klarheit beantwortet: Der Mensch muss lernen, „das Lied seiner ursprünglichen Natur zu singen“, ehe jede Anstrengung Sinn ergibt.
Sein Buch ist eine Herausforderung und eine Einladung zur Verwandlung zugleich. Es atmet jene Grundhaltung, die er selbst als Essenz der Mystik beschreibt: „Ein Mystiker ist einfach jemand, der dreihundertsechzig Grad wachsam in jede Richtung ist, der keine Prämissen aufstellt und nichts für selbstverständlich hält, der keine Angst hat, in die Dunkelheit zu blicken, die alle anderen ignorieren.“
📖 Zur Rezension von Michael Göllmer: Michael Göllmers Blog
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